Stickoxide


Nach Minderung der SO2-Belastung sind die Stickoxide heute zum Hauptverursacher des "sauren Regens" und seiner Folgewirkungen wie Waldsterben, Bodenversauerung und Versauerung von Grund- und Fließgewässern geworden. Als wichtigste Vorläufersubstanz des Ozon bewirkt es den Sommersmog. Verstärkte Maßnahmen zur weiteren NOx-Reduktion sind dringend erforderlich. Hauptemittent für Stickoxide ist auch im Raum Neuwied mit über 80 % der Kfz-Verkehr.

Stickoxide (NOx) entstehen vor allem bei Verbrennungsprozessen in Motoren und Feuerungsanlagen. Dabei wird überwiegend Stickstoffmonoxid (NO) freigesetzt. NO tritt großräumig jedoch praktisch nicht in Erscheinung, da das Gas in der Atmosphäre relativ schnell zu dem gesundheitsschädlicheren Stickstoffdioxid (NO2) umgesetzt wird. NO nimmt mit zunehmendem Abstand von der Emissionsquelle rasch ab.

 

Entwicklung der NOx-Belastung

Die Maßnahmen zur Minderung der hauptsächlich durch den Kfz-Verkehr verursachten NOx-Emissionen (Katalysatoren) sind durch die Zunahme des Schwerlastverkehrs, steigende Fahrleistung und den Trend zu schwereren und schnelleren Pkws weitgehend kompensiert worden und haben in emittentennahen Regionen nach einem kurzzeitigen Absinken der Werte zu Beginn der neunziger Jahre zu einem erneuten Ansteigen der NO2-Werte seit Mitte der neunziger Jahre geführt.

 

Jahresmittelwerte NO2 der Mess-Stationen Neuwied, Herdorf, Koblenz

Die Jahresmittelwerte der Jahre 1997 und 1998 für Stickstoffdioxid liegen an der Station Neuwied-Hafenstraße mit gut 40 µg/m³ Luft in einem für den Stadtrand typischen Bereich. Der Immissionswert der TA Luft von 80 µg/m³ wurde zu 50 % ausgeschöpft. An der verkehrsnah gelegenen Mess-Station in der Heddesdorfer Straße wurden entsprechend höhere NO2-Belastungen von knapp 50 µg/m³ gemessen. Diese stimmen mit den in Koblenz und Mainz erfassten Werten weitgehend überein. In den verkehrsreichen Regionen des Kreisgebietes (Rheintal, Bundesautobahn A3) dürfte die NO2-Belastung ebenfalls bei 50 µg/m³ liegen, in Bereichen geringer Verkehrsdichte bei etwa 30 µg/m. In Gebieten geringster Verkehrsdichte sind Werte von etwa 15 µg/m³, so wie an der Station Herdorf (Reinluftgebiet) gemessen, anzunehmen.

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LU-6, Stickstoffdioxid-Immissionskonzentration, Jahresmittelwerte 1980-1998

 

Monatsmittelwerte NO2 der Mess-Stationen Neuwied, Herdorf, Koblenz

Bild LU-7 gibt die Monatsmittelwerte für NO2 im Jahresgang für Neuwied, Herdorf und Koblenz an. Jahreszeitliche Schwankungen der NO2-Konzentration korrelieren mit den winterlichen Heizperioden. Die im Vergleich zu den Stationen Neuwied-Heddesdorfer Straße und Koblenz geringeren Messwerte in Neuwied-Hafenstraße sind auf die Stadtrandlage der Station zurückzuführen. Die emittentenfern gelegene Station Herdorf misst deutlich niedrigere Monatsmittelwerte.

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LU-7, Stickstoffdioxid-Immissionskonzentration, Monatsmittelwerte 1997-1998

 

Jahresmittelwerte NO der Mess-Stationen Neuwied, Herdorf, Koblenz

Die Jahresmittelwerte für Stickstoffmonoxid erreichen mit 54 µg NO/m³ Luft in der Innenstadt von Neuwied (Station Heddesdorfer Straße) etwa doppelt so hohe Werte wie am Stadtrand (Station Hafenstraße). Hier wurden 1998 28 µg NO/m³ Luft gemessen. Gegenüber 1989 hat sich die NO-Belastung verringert. Seite Mitte der neunziger Jahre ist - entsprechend der Entwicklung bei NO2 - ein leichter Anstieg der NO-Konzentrationen zu verzeichnen.
      

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LU-8, Stickstoffmonoxid-Immissionskonzentration, Jahresmittelwerte 1980-1998

 

Monatsmittelwerte NO der Mess-Stationen Neuwied, Herdorf, Koblenz

Die sommerlichen NO-Werte betragen an den verkehrsnah gelegenen innerstädtischen Stationen in Neuwied-Heddesdorfer Straße und Koblenz in den Jahren 1997/98 um die 25 µg NO/m³ Luft. Während der winterlichen Heizperioden steigen die Konzentrationen deutlich an. Januar 1997 erreichte der Monatsmittelwert in Neuwied-Heddesdorfer Straße 170µgNO/m³ Luft. Auf Grund der schnellen Oxidation des Stickstoff-Monoxids zum stabileren NO2 werden an der emittentenfern gelegene Station Herdorf nur minimale NO-Konzentrationen gemessen. Die im Vergleich zu den Stationen Neuwied-Heddesdorfer Straße und Koblenz geringeren Messwerte in Neuwied-Hafenstraße sind ebenfalls auf die verkehrsärmere Stadtrandlage der Station zurückzuführen.

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LU-9, Stickstoffmonoxid-Immissionskonzentration, Monatsmittelwerte 1997-1998